• Allgemein

    Der Geburtskuchen

    Heute backt Friedolin unseren Geburtskuchen. Zur Feier des Tages, weil es Mehl im Supermarkt gab. Und weil die Kinder das geheime Eiernest gefunden haben. Sieben Eier lagen versteckt im Igelhaus. Das hatte ich dem Igel im letzten Herbst gebaut, aber er zog es vor, unter der alten Zinkwanne zu überwintern. Die Tiere in unserem Garten machen einfach nicht, was sie sollen. Die Amseln ignorieren die Vogeltränke und baden lieber im rostigen Tonnendeckel. Die Hummeln meiden das Insektenhotel und sind hinter der Starkstromsteckdose eingezogen. Und die Frösche haben immer noch nicht verstanden, dass ihr Teich vorübergehend ein Sandkasten ist. Da können die Kinder nicht so schnell drin ertrinken. Die Frösche sehen…

  • Backstage

    Das Fernsehstudio im Wohnzimmer

    Wir sind voll das Corona-Klischee. Überforderte Homeoffice-Eltern kombiniert mit miesem Internet. Ich möchte auf den Arm. Aber bei Friedolin geht das gerade nicht. Der möchte auch auf den Arm. Abgesehen davon hat er mich noch nie auf den Arm genommen. Für meine brünhildemäßigen 1,78 Meter reichen selbst Friedolins Bärenkräfte nicht. Wobei ich der Überzeugung bin, dass es mit mangelnder Hingabe zu tun hat. Er ist nämlich durchaus in der Lage den massiven Hühnerstall allein durch den Garten zu tragen. Oder tote Eichen im Wald umzuschubsen. Aber wenn es darum geht, unsere Kleinkinder bei langen Wanderungen auf dem Rücken zu tragen, schwächelt er nach kürzester Zeit. Dann schleppe ich sie kilometerweit,…

  • Kinder

    Essen mit Kindern

    Unsere Kinder haben seltsame Essensvorlieben. Eines der ersten Wörter unserer Tochter war: „Cornichon“. Das konnte sie noch vor „Papa“ sagen. Man muss ja Prioritäten setzen. Wohingegen es Orange, Kiwi und Mandarine bis heute nicht in ihr Vokabular geschafft haben. Zitrusfrüchte heißen bei ihr einfach: Mag ich nicht. Sie mag keinen Kakao, dafür aber Oliven und strengen Käse. Immerhin konnten wir ihr beibringen, dass auf die Frage:„Möchtest du einen Kakao, meine Kleine?“„Nein, aber zu einem Stück Roquefort würde ich nicht nein sagen“, nicht die adäquate Antwort einer Sechsjährigen ist. Unser Sohn bastelt sich sein Essen gern selbst. Er zermatscht gekochte Kartoffeln und Erbsen in seinen Fäusten zu Bällchen, wendet sie im…

  • Kinder,  Nachhaltigkeit

    Im Kleiderrausch

    Ich hocke in einem Meer aus gebrauchter Kinderkleidung und verzweifele. Die Kinder sind auch nicht gerade hilfreich. „Das ist mein Lieblings-Shirt“, ruft die 6-Jährige und durchwühlt den Stapel „Aussortiert“. „Ja, aber es ist zu klein“, sage ich nicht zum ersten Mal an diesem Vormittag. Sie überhört mich demonstrativ und trägt das Shirt zurück zu ihrem Kleiderschrank. Währenddessen hortet der 4-Jährige alles von seiner großen Schwester mit Glitzer oder Blumen. Zum Glück ist er so eine coole Socke, das er für seine modischen Vorlieben im Kindergarten nicht gehänselt wird. Die Jungs im Dorf tragen eher Bürstenschnitt und dunkelblaue Sportklamotten. Der Übergang von Winter- zu Sommerkleiderschrank führt mich jedes Jahr an den…