Kinder

Die Taschen voller Sand

Dinge, die ich als Mutter erst lernen musste, Teil 1: Beim Ausschütteln der Jungs-Hosen vor oder nach dem Waschen stets Schutzbrille tragen! Denn es ist immer Sand in den Taschen. Immer. Und in den Schuhen. Die natürlich nie draußen ausgezogen werden. Auch wenn wir noch nicht einmal in die Nähe eines Sandkastens gekommen sind. Ich weiß gar nicht, warum wir im Garten einen Sandkasten gebaut haben. Der im Haus hätte es doch auch getan. Einen Tag nicht staubsaugen, zack, schon haben wir eine Düne in der Wäschekammer. Selbst wenn ich die Hosentaschen vor dem Waschen penibel durchsuche und draußen ausleere, versteckt sich der Sand halt in den Beinumschlägen. Und weil ich nicht bügele, schlage ich die Wäsche nach dem Waschen immer kräftig aus, wobei ich mir schon mehrfach einen Sandsturm in die Augen geschleudert habe. Die Kinder denken dann immer, dass ich weine, weil ich schon wieder Wäsche aufhängen muss. Dabei tränt einfach nur ein kompletter Strand aus meinen Augen. Sand gilt ja auf Grund der Bau-Wut der Menschen mittlerweile als knapper Rohstoff. Gleich hinter Öl. Vielleicht mag die Sandmafia, die normalerweise illegal Strände und Flussmündungen abbaggert, um Luxus-Ressorts und Wolkenkratzer zu bauen, einfach mal bei uns vorbeischauen. Mit dem ganzen Sand, den der Fünfjährige zu Hause anschleppt, könnte man Singapur direkt nochmal bauen.

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