• Nachhaltigkeit

    Die Sache mit der Fleischeslust

    Ich bin Vegetarierin und ich liebe Steaks. Frikadellen und Wienerschnitzel habe ich auch immer gern gegessen. Und Parmaschinken. Oder hauchdünne Mortadella bei Wanderungen in den Südtiroler Bergen. Nun esse ich das alles seit 12 Jahren nicht mehr aus Gründen, die ich hier vermutlich nicht näher erläutern muss (Tierwohl, Abholzung der Regenwälder, Klimaschutz, moralphilosophische Überlegungen). Aber es fehlt mir. Der Geschmack, die Abwechslung im Speiseplan und die oft schnellere Zubereitung im Vergleich zu vegetarischen Gerichten.Umso mehr freuen wir uns, dass es jetzt diese wirklich leckeren Fleischersatzprodukte gibt (mein Gott, schon von dem Wort könnte einem eigentlich der Appetit vergehen). Seltsamerweise müssen wir uns ständig Fleischessern gegenüber rechtfertigen, warum wir das denn…

  • Kinder,  Nachhaltigkeit

    Die hohe Kunst der Benötigung

    Der Fünfjährige schiebt sich den dritten Apfelpfannkuchen in den Mund. Und schielt gleichzeitig nach den belegten Broten, die eigentlich für die Erwachsenen gedacht sind. Die Siebenjährige begräbt ihren Teller währenddessen unter einem Berg Zimtzucker. Die Erwachsenen sind mit Quatschen beschäftigt, also hält sie niemand davon ab. Zum Glück sind wir ein paar Tage bei Friedolins Großeltern zu Gast. Bei dem, was unsere Kinder gerade essen, hätten wir sonst längst einen Kredit aufnehmen müssen. Eigentlich wollten wir Tagesausflüge in Dithmarschen unternehmen. Aber wir kommen vor lauter Mahlzeiten nicht dazu.„Nordseeluft und Wellen machen Kinder hungrig, das sagen alle Legenden“, sagt die Siebenjährige mit erhobenem Zeigefinger und vollem Mund.„Trotzdem ist jetzt mal gut“,…